Der US-Telekomausrüster ADTRAN Holdings rechnet mit anhaltend schwachen Geschäften und schüttet deshalb erst mal keine Dividende mehr aus.
Zudem kündigte das im SDAX gelistete US-Unternehmen Sparmaßnahmen an, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Im laufenden vierten Quartal dürften Umsatz und Marge die Erwartungen der Experten deutlich verfehlen, wie das US-Unternehmen in der Nacht zum Dienstag in Huntsville (US-Bundesstaat Alabama) bei der Vorlage der detaillierten Zahlen für das dritte Quartal mitteilte. Die gestrichene Dividende kommt für Experten ebenfalls überraschend. Diese rechneten bisher weiter mit einer Quartalsausschüttung von neun Cent je Aktie. Die Aktien des Telekomausrüsters brachen im frühen Handel um mehr als zehn Prozent ein.
Für das Schlussquartal rechnet der US-Telekomausrüster mit einem Umsatz von 210 Millionen bis 240 Millionen US-Greenback. Die operative Marge – der Anteil des um Sondereffekte bereinigten Betriebsergebnisses am Umsatz – dürfte dabei zwischen minus sieben und null Prozent liegen. Dabei rechnet ADTRAN Holdings etwa Kosten für Zukäufe und Konzernumbau heraus. Das Unternehmen peilt für das zweite Quartal 2024 eine constructive operative Marge an. Eckdaten hatte die Mutter des deutschen Telekomausrüsters Adtran Networks (früher Adva Optical) bereits Mitte Oktober veröffentlicht.
Zuletzt verlor die Aktie des US-Unternehmens rund 7,4 Prozent auf 6,23 Euro. Seit dem Jahreswechsel summiert sich damit der Kursverlust des Papiers auf quick drei Viertel. Das US-Unternehmen wird inzwischen nur noch mit umgerechnet rund 490 Millionen Euro bewertet. Zum Vergleich: Die Tochter Adtran Networks kommt dagegen inzwischen auf etwas mehr als eine Milliarde Euro. Die Anteile, die von ADTRAN Holdings gehalten werden, sind damit circa 675 Millionen Euro wert und somit mehr als das US-Unternehmen selbst. Die Papiere der deutschen Tochter verharrten im frühen Dienstaghandel mit 19,98 Euro auf dem Vortagesschluss.
Auch Adtran Networks bekam im dritten Quartal eine schwache Nachfrage deutlich zu spüren. “Unsere Ergebnisse im dritten Quartal entsprachen unseren Erwartungen. Wir gehen davon aus, dass die Unsicherheit bei unseren Kunden bis ins Jahr 2024 anhalten wird”, sagte Unternehmenschef Tom Stanton. Er sieht das Unternehmen allerdings dank einer starken Marktposition intestine dafür gerüstet, um bei einer Rückkehr der Kunden zu einem normalisierten Investitionsverhalten vom Netzausbau zu profitieren.
In den drei Monaten bis Ende September gingen die Erlöse im Jahresvergleich um quick ein Fünftel auf knapp 146 Millionen Euro zurück, wie das ebenfalls im SDAX notierte Unternehmen am Dienstag in München mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank um etwas mehr als ein Viertel auf 8,7 Millionen Euro.
Die Entwicklung kommt nicht unerwartet, da Unternehmenschef Tom Stanton bereits im Sommer ein schwaches Geschäft im zweiten Halbjahr angekündigt und damals auch die Umsatz- und Gewinnprognose stark gesenkt hatte. Diese Prognose wurde nun mit der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal bestätigt.
Im laufenden Jahr rechnet der Adtran-Networks-Chef mit einem Umsatzrückgang im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Eine konkrete Gewinnprognose hatte er im Sommer nicht mehr abgegeben, sondern lediglich eine Aussage zur Marge getroffen. Dieser zufolge wird das operative Ergebnis im laufenden Jahr deutlich sinken.
Die ADTRAN Holdings-Aktie verliert im NASDAQ-Handel zeitweise 28,93 Prozent auf 5,21 US-Greenback.
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HUNTSVILLE (dpa-AFX)
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Bildquellen: Adtran, Inc.