Während Deutschland über Elektroautos am liebsten diskutiert, wächst China – als mit Abstand wichtigster Markt – kräftig weiter. Im November wurden dort 552.000 reine Elektroautos verkauft, 12 Prozent mehr als im Oktober. Nach Angaben der China Passenger Automobile Affiliation machen die reinen Elektroautos inzwischen 27 Prozent des Gesamtmarktes aus; inklusive der Plug-In-Hybride sind es 40 Prozent. Die wachsende Beliebtheit der E-Autos zwingt die Hersteller der Verbrenner dort zu kräftigen Rabatten, um ihre Fahrzeuge noch loszuwerden – was den gesamten Markt antreibt.
Die hohen Stückzahlen helfen den Herstellern, Skaleneffekte zu erreichen und Hotspots wie in der chinesischen Provinz Anhui zu errichten, wo moderne Produktionskonzepte mit geringeren Kosten entstehen. Auch Volkswagen ist hier präsent. „China ist für uns wie ein Fitnessstudio. Wir müssen aber härter und schneller trainieren“, sagte VW-Chef Oliver Blume auf der IAA. Das Auslaufen der E-Auto-Förderung in Deutschland wird den Druck auf die Preise auch hierzulande erhöhen und damit den chinesischen Herstellern in die Hände spielen.
BYD weiter klar in Führung
Auf dem Markt für reine Elektrofahrzeuge in China behauptete BYD im November mit 133.785 verkauften Fahrzeugen und einem Marktanteil von 27 Prozent seine Führungsposition. Auf den zweiten Platz liegt Tesla mit 65.504 abgesetzten Fahrzeugen. Der starke Anstieg gegenüber Oktober liegt vor allem am aktualisierten Mannequin 3, das 15000-mal verkauft wurde. Die Plätze drei, vier und fünf in der EV-Verkaufsliste belegten Wuling, Aion und Volkswagen.
BYDs Anteil an den globalen Elektroautoverkäufen beträgt inzwischen 17 Prozent und ist damit genau so groß wie der Wert von Tesla. Volkswagen als drittplatzierter Anbieter kann das Tempo der beiden Marktführer aber nicht mitgehen: Lag Volkswagen vor zwei Jahren noch vor BYD, beträgt der Weltmarktanteil aktuell mit 8 Prozent nur noch die Hälfte des BYD-Wertes.