Achtung Videoüberwachung: Wer auf den Parkplatz der Rems-Murr-Klinik Schorndorf fährt, wird registriert. Seit Ende August gibt es dort eine „moderne Kennzeichenerkennung“, die nach Auskunft der Pressestelle des Landratsamtes für die Parkenden den Vorteil hat, „dass die Ein- und Ausfahrt sowie der Bezahlprozess erleichtert werden“. Aktuell öffnet sich allerdings nur bei Dauerparkern die Schranke automatisch, wenn die im System hinterlegten Kennzeichen bei der Ein- und Ausfahrt erkannt werden. Ein Ticket brauchen Dauerparker nicht zu lösen.
Bei allen anderen Parkenden werden die Kennzeichen zwar ebenfalls gescannt, bei der Einfahrt muss aber noch ein klassisches Ticket gezogen, wie gewohnt am Automaten eingesteckt und bezahlt werden. „Das System“, so Pressesprecherin Melanie Barth auf Anfrage, „erkennt aber schon bei der Ausfahrt, dass das Ticket bezahlt wurde, und die Schranke geht automatisch hoch.“
Seit kurzem gibt es auch ein Plakat zur automatischen Schrankenöffnung am Parkscheinautomaten mit der Data: „Unsere Kamera verknüpft das Ticket mit einem Kennzeichen. Das System weiß, für welches Auto die Parkgebühr bezahlt ist.“
Anfang 2024: Ohne Parkticket und mit Eingabe des Autokennzeichens
In einer zweiten Stufe soll es von Anfang 2024 an möglich sein, auf das Ticketziehen zu verzichten: Kundinnen und Kunden müssen dann am Automaten nur noch das Autokennzeichen eingeben und ihre offene Parkgebühr bezahlen. Das Herausfahren funktioniert dann genauso wie bei den Dauerparkern: Die Schranke öffnet sich automatisch. „Diese schrittweise Einführung“, führt Barth weiter aus, „wird vom Hersteller empfohlen.“ Betrieben werden Parkplatz und -haus von der Kreisbaugruppe. Anfang des Jahres, wenn auf die komplette Kennzeichenerkennung umgestellt ist, soll frühzeitig auch ein neues Schild angebracht werden, das die Abläufe dezidierter erklärt.
Neu am Parksystem am Krankenhaus ist außerdem, dass bei den Automaten mit EC- und Kreditkarte oder mit dem Helpful bezahlt werden kann. Das System, betont Barth, sei datenschutzkonform und wurde durch einen Datenschutzbeauftragten geprüft. An der Einfahrt zum Parkplatz ist ein entsprechender Datenschutzhinweis für alle Besucherinnen und Besucher angebracht. Und: Das System verpixelt automatisch die Personen im Auto, auf der Aufnahme ist nur das Kennzeichen zu sehen.
Ein ähnliches schrankenfreies System gibt es seit Mitte September übrigens auch am Parkplatz „An der Mauer“ zwischen Rosen- und Gottlieb-Daimler-Straße: Beim Ein- und Ausfahren wird das Kennzeichen – ebenfalls datenschutzkonform – gescannt, die Parkdauer wird automatisch berechnet: Bei der Rückkehr zum Parkplatz muss dann das Kennzeichen am Automaten eingegeben und anschließend mit Karte, Bargeld oder der Parkster-App bezahlt werden. Ein Parkticket müssen Nutzer dort nicht mehr lösen. Und auf dem Parkplatz „An der Mauer“ sind die ersten 30 Minuten sogar kostenlos: Wer innerhalb einer halben Stunde wieder ausfährt, dem wird beim Bezahlen die Gebühr von null Euro angezeigt.
Magazine die Überwachung oder Registrierung auch nicht jedem gefallen, Vorteil des Scan-Programs ist für die Befürworter, dass auf Papier gänzlich verzichtet und Müll reduziert wird. Es sei denn, man verlangt am Ende eine Quittung. Außerdem muss man sich nicht von vorneherein festlegen, wie lange man parken möchte, und bezahlt nur die tatsächliche Parkzeit.