Seit diesem Monat erhalten die Banken von der SNB keine Zinsen mehr auf Mindestreserven. Das ist richtig und längst fällig. Die SNB könnte aber noch mehr sparen, ohne ihre Geldpolitik zu gefährden.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist per definitionem frei von Geldsorgen. Denn sie kann das Geld, das sie braucht, selbst drucken, in unbegrenzter Menge. Das Monopol zur Herausgabe von Banknoten geht mit vielen Privilegien einher. So «produziert» die SNB ein Intestine, dessen Herstellkosten – die Fertigung einer Schweizer Banknote kostet rund 40 Rappen – in keinem Verhältnis stehen zum Marktwert. Auch ist die SNB vor finanziellem Smash gefeit, sie kann selbst mit negativem Eigenkapital überleben.
Pflicht zur Sparsamkeit
All dies entbindet die Nationalbank aber nicht von der Pflicht, haushälterisch mit Geld umzugehen. Weil die SNB einen gesetzlichen Auftrag erfüllt, kann ein Teil der SNB-Bilanz als eine Artwork von Volksvermögen betrachtet werden. Wenn dieses Vermögen verschwenderisch verwaltet wird, bleibt weniger übrig für die Öffentlichkeit, etwa in Type von Gewinnausschüttungen. Die SNB muss daher ihren geldpolitischen Auftrag, additionally die Gewährleistung der Preisstabilität, möglichst kosteneffizient erfüllen.
In aller Regel gelingt das. Es gibt aber immer Möglichkeiten zur Verbesserung. Seit Anfang Dezember verzichtet die SNB beispielsweise darauf, den Geschäftsbanken deren Mindestreserven zu verzinsen. Diese Reserven müssen die Banken bei der SNB als Liquidität halten. Mit dem Verzicht auf die Verzinsung lassen sich professional Jahr knapp 300 Millionen Franken sparen. Ob diese Ausgaben je nötig waren, um die Geldpolitik umzusetzen, ist fraglich. Die SNB konnte nie überzeugend begründen, warum sie den Banken eine Reserve, welche diese gesetzlich ohnehin halten müssen, noch mit Zinsanreizen versüssen muss.
Mit dem Ende der Verzinsung für Mindestreserven ist es aber nicht getan. Es gäbe weiteres Sparpotenzial. So könnte die Nationalbank die erforderlichen Mindestreserven erhöhen. Derzeit liegt das von Banken verlangte Niveau bei 2,5 Prozent der kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die SNB könnte den Wert auf dem Verordnungsweg auf bis zu 4 Prozent erhöhen. Und weil auf diesen Reserven neuerdings keine Zinsen mehr bezahlt werden, würde die SNB auf diese Weise ihre Zinskosten weiter senken, und zwar um zirka 200 Millionen Franken.
Ein Sign an die Öffentlichkeit
Nun wiegt die Bilanz der SNB über 800 Milliarden Franken; da fallen 200 Millionen kaum ins Gewicht. Unbedeutend ist die Summe aber nicht. Einiges spricht dafür, das Sparpotenzial zu realisieren. So sind die an die Banken bezahlten Zinsen ohnehin eine Abnormität. Das Geld fliesst nur, weil seit der Finanzkrise viel zu viel Liquidität im Finanzsystem vorhanden ist. Wegen dieser Geldschwemme lassen sich optimistic Zinsen am Geldmarkt nur durchsetzen, indem man Banken die Sichtguthaben verzinst – 2023 dürfte das die SNB etwa 7 Milliarden Franken kosten.
Auf den allergrössten Teil dieser Zinsen müssten die Banken auch bei einer Erhöhung der Mindestreserven nicht verzichten. Denn sie halten bei der SNB viel mehr Guthaben, als sie mit Blick auf die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserven halten müssten – derzeit mehr als das Zwanzigfache. Die mit höheren Mindestreserven leicht sinkenden Zinserträge würden die Banken nicht aus der Bahn werfen. Denn vor der Finanzkrise, als Liquidität noch knapp warfare, zahlte die SNB für Sichtguthaben überhaupt keinen Zins, und die Banken lebten intestine damit.
Ein Sport-Changer wären höhere Mindestreserven nicht; die betroffene Summe ist zu klein. Es wäre aber ein Sign, dass die SNB ihren Auftrag so sparsam wie möglich umsetzt. Weil Bund und Kantone 2024 wohl im zweiten Jahr in Folge auf eine Gewinnausschüttung der SNB verzichten müssen, wäre das Sign derzeit besonders wichtig. Zwar sind Gewinne nur ein Nebenprodukt und kein Ziel der Geldpolitik, weshalb sich der Staat nicht darauf verlassen soll. Bund und Kantonen fiele der Verzicht auf das Geld aber leichter, wenn sie wüssten, dass auch die Banken von der SNB nur so viel erhalten, wie geldpolitisch zwingend nötig ist.