Norbert Rollinger, Vorstandschef der R+V Versicherung , sprach intestine 20 Minuten über das zurückliegende Geschäftsjahr. Ging ins Element und kam zum Schluss: „Es struggle ein gutes Jahr“ für die genossenschaftliche Versicherungsgruppe aus Wiesbaden, die zu den fünf größten deutschen Versicherungsgesellschaften gehört. Der Gewinn der Gruppe, zu der neben den Konzerngesellschaften auch die Versicherungsvereine R+V Leben, R+V Pensionsversicherung, Vereinigte Tierversicherung Gesellschaft und die Kravag-Sach Versicherung des Deutschen Kraftverkehrs gehören, erreichte nach internationaler Rechnungslegung 933 Millionen Euro, 376 Prozent mehr als im Jahr 2022.
Erst nach der letzten Folie der Präsentation kam Rollinger auf etwas zu sprechen, was im Jahr 2023 nicht so intestine gelaufen ist: das Funding des Versicherers bei der Signa-Gruppe, dem mittlerweile zu weiten Teilen insolventen Baukonzern des Österreichers René Benko. In seine Beteiligungen steckte der Versicherer mehrere Hundert Millionen Euro. Wie viel genau, ließen sich weder Rollinger noch Finanzchef Marc Michallet entlocken. Sie blieben bei der Aussage von Aufsichtsratschef Cornelius Riese. Der Ko-Chef der DZ Bank, Mehrheitseigentümer der Versicherungsgruppe, sprach vor einigen Wochen von einem „robusten dreistelligen Millionen-Euro-Betrag“ – additionally mehr oder weniger als eine halbe Milliarde Euro.
Wortkarg bei Particulars
Auch nach Dutzenden von Nachfragen blieben Rollinger und Michallet eine konkrete Antwort schuldig. „Zu Einzelinvestments, egal ob positiv oder negativ, nehmen wir grundsätzlich keine Stellung“, sagte Rollinger und verwies nur auf das Gesamt- und das Kapitalmarktergebnis. Letzteres perception sich für das zurückliegende Jahr auf 3,5 Milliarden Euro, nachdem es 2022 noch in etwa gleicher Höhe negativ struggle, weil niedrigere Buchwerte im Anleihebereich durch den schnellen Zinsanstieg zu verkraften waren. Rollingers Fazit: „Trotz Signa hat R+V für 2023 eines der besten Ergebnisse ihrer Geschichte eingefahren.“
Noch besser ohne Benko
Die Frage, ob es ohne das Funding das beste der Geschichte hätte werden können, beantwortete Finanzchef Michallet ausweichend. „Es wäre in die Nähe des bisherigen Rekordergebnisses gekommen, hätte es aber nicht wesentlich übertroffen.“ So bleibt das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2019 von etwas mehr als einer Milliarde Euro erst einmal unangetastet.
Immerhin kamen einige Particulars ans Tageslicht. Die R+V hatte in die Gesellschaften Signa Sports activities und Signa Prime investiert, nicht aber in die Holding selbst, sagte Michallet. Konkreter wurde er über die Artwork der Investments aber nicht, während in Medienberichten von einer Anleihe mit 99 Jahren Laufzeit und von Genussscheinen die Rede ist. Alle potentiellen Verluste seien im Jahresabschluss 2023 verarbeitet. Das betreffe aber vorrangig besicherte Immobilien nicht. Hier geht die R+V Gruppe nach wie vor davon aus, ihr investiertes Geld in voller Höhe zurückzuerhalten.
Rückblickendes Bedauern
Rollinger klammerte das Thema Signa nicht komplett aus. „Ich möchte ausdrücklich betonen, dass wir unser Signa-Funding rückblickend bedauern“, lässt er sich in der Pressemitteilung zitieren, auf der Pressekonferenz nennt er es ein „schmerzliches Thema“. Selbst kennengelernt habe er Benko nie. Entscheidend sei für ihn aber die Lernkurve, stellt er klar. Investitionen in Immobilienkonzerne in der Hoffnung, so an ein hochwertiges Immobilienportfolio zu kommen, werde es nicht mehr geben, stellte der R+V-Chef klar, der auch Präsident des Branchenverbands GDV ist. Personelle Konsequenzen ebenso wenig, weil es keine Verstöße von Mitarbeitern gegeben habe. Die Streuungsregeln bei der Kapitalanlage seien nicht verletzt worden. „Investments können auch einmal in die Hose gehen“, sagte der R+V-Chef lapidar und wohl auch zermürbt von den vielen Nachfragen zur Causa Signa.
Wachstum im laufenden Jahr
Seine frohen Botschaften gingen unter. Etwa dass er auch für das Jahr 2024 optimistisch sei, in dem er ein Wachstum über dem Branchendurchschnitt von 3 Prozent erwartet. Im ersten Quartal stieg der Umsatz in der inländischen Erstversicherung um 4,3 Prozent auf 6,0 Milliarden Euro. Alle Segmente verzeichneten ein Beitragsplus. Die gesamten laufenden Beiträge aus der Schaden- und Unfall-, Kranken- und Lebensversicherung kletterten gegenüber dem Vorjahresquartal um 4,1 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro.
Nur in der KfZ-Versicherung werde man auch in diesem Jahr noch nicht profitabel sein, sagte das zuständige Vorstandsmitglied Klaus Endres. Die Erhöhung der Prämien um 7 Prozent reiche nicht aus, um die Schaden-Kosten-Quote unter 100 zu drücken. Das heißt: Die R+V gibt mehr Geld für die Begleichung von Schäden aus, als sie an Beiträgen einnimmt.