Kiel. Dass die Zahl der Fahrraddiebstähle steigt, hängt auch damit zusammen, dass mehr Fälle zur Anzeige gebracht werden. Ein Grund: Immer mehr Menschen versichern ihre Räder – und bekommen nur Geld zurück, wenn sie den Verlust anzeigen.
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Die Provinzial Nord hat in ihrem Geschäftsgebiet Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2021 rund 840 Diebstähle mit einem Schadenaufwand von 600 000 Euro verzeichnet, Ende 2022 waren es 1000 Diebstähle mit einem Volumen von 800 000 Euro.
Fahrraddiebstahl: Hausratversicherung übernimmt oft, aber nicht immer
Fahrräder sind über eine Hausratversicherung mit versichert – zumindest gegen Einbruchdiebstahl, sagt Michael Herte von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Das gilt auch für die kleinen, langsamen Pedelecs mit einer Motorleistung von maximal 250 Watt. Allerdings greift der Versicherungsschutz häufig nur, wenn das Rad aus der Wohnung oder dem dazugehörigen Fahrradkeller gestohlen wird.
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Wird das Fahrrad nicht aus dem Wohnhaus entwendet, besteht bei einer Hausratversicherung meist kein Schutz, so Herte. Gegen einen Mehrbetrag kann ein Fahrrad über die Hausratversicherung auch gegen einen Diebstahl außerhalb geschlossener Räume versichert werden.
Spezielle Fahrradversicherung nur bei wertvollen Rädern sinnvoll
Neben der Hausratsversicherung gibt es die Möglichkeit, eine spezielle Fahrradversicherung abzuschließen, die unter anderem auch Reparaturkosten oder Schutzbriefleistungen übernimmt. Diese sind aber preislich deutlich teurer.
„Je nachdem, was alles mit versichert wird, haben wir für ein 1500 Euro teures Fahrrad Jahresbeiträge zwischen 45 und 300 Euro festgestellt“, sagt Michael Herte. „Der Abschluss von speziellen Fahrradversicherungen ist deshalb nur bei wertvollen Fahrrädern sinnvoll.“
ADFC rät: Versicherungsdetails ganz genau lesen
Bei einem E-Bike ab einem Wert zwischen 1500 bis 1700 Euro sollte geprüft werden, ob die Hausratsversicherung angepasst werden sollte, empfiehlt der ADFC. Bei konventionellen Fahrrädern ohne Motorisierung liegt die Grenze zwischen 800 und 1000 Euro.
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Bei sämtlichen Versicherungen rät der ADFC Schleswig-Holstein Versicherungsnehmern, sich die Vertragskonditionen genau durchzulesen und auf Particulars zu achten. Denn die Bedingungen, wann und in welchem Umfang eine Versicherung den Schaden übernimmt, können variieren, sagt ADFC-Landesgeschäftsführer Jan Voß.
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Es gelte darauf zu achten, ob nur das komplette Fahrrad versichert ist oder auch einzelne Teile – additionally ob die Versicherung auch einspringt, wenn ein Reifen oder der Sattel gestohlen wird – oder ob der Neuwert oder der Zeitwert bei einem Diebstahl ersetzt wird. Bedingungen könnte es auch bei der Auswahl und der Anzahl der Fahrradschlösser geben. Einige Versicherungen geben vor, wie ein Fahrrad abgeschlossen sein muss, damit sie für den Schaden überhaupt aufkommt.
KN