Dresden – Der US-Chiphersteller Globalfoundries plant eine Milliarden-Investition in Dresden – vorausgesetzt die Subventionen stimmen.
Schon in den kommenden Jahren soll die bestehende Fabrik deutlich ausgebaut und die Kapazität ungefähr verdoppelt werden. Rund acht Milliarden Greenback (7,6 Mrd Euro) sollen dafür investiert werden, berichtete am Donnerstag das „Handelsblatt“.
Ein Sprecher des Unternehmens sagte: „Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie planen wir, den Globalfoundries-Standort in Dresden zu erweitern, wenn die Marktbedingungen stimmen. Wir wollen dies in Partnerschaft mit unseren Kunden und der deutschen Regierung tun.“ Zu Particulars wollte er sich nicht äußern.
Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (48, CDU) sagte zu BILD: „Wir freuen uns über jedes ernsthafte Interesse von Unternehmen, in den Standort Sachsen zu investieren. In Globalfoundries wissen wir nicht nur einen der Pioniere der erfolgreichen Entwicklung des Halbleiterstandortes Dresden, sondern vor allem einen verlässlichen, solide wirtschaftenden und innovativen Accomplice für weiteres Wachstum des Clusters.“
Das Unternehmen hoffe allerdings auf staatliche Unterstützung – ähnlich wie zuletzt beim Konkurrenten TSMC, wo der Staat ungefähr die Hälfte der Kosten (rd. 5 Mrd. Euro) für den Bau einer Fabrik in Dresden übernimmt.
Noch im August hatte das Unternehmen die deutschen Subventionen für Ansiedlung des taiwanesischen Chipriesen TSMC in Dresden (rund 5 Mrd. Euro) scharf kritisiert und sogar mit einer Beschwerde bei er EU-Kommission in Brüssel gedroht.
TSMC sei mehr als zehnmal so groß wie Globalfoundries und wolle jetzt in direkter Nachbarschaft mit den Produkten seines Konzerns konkurrieren und dafür tief in den Subventionstopf greifen, hieß es damals aus dem Administration.
Entsprechend vorsichtig fielen die Signale aus Dresdner Staatskanzlei auch zunächst bei diesem Thema aus. Es sei „eine gute Botschaft, wenn das Unternehmen weiter wachsen wolle“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) zu BILD. „Der Freistaat wird es weiterhin im Rahmen seiner Möglichkeiten dabei unterstützen.“
Deutlicher wurde der Dresdner FDP-Bundespolitiker Torsten Herbst (48). Der Parlamentarische Geschäftsführer Bundestagsfraktion sagte BILD: „Der Aufbau der Chipindustrie in Dresden ist zweifellos eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte. Gleichwohl ist jeder Einsatz von Steuergeldern zur Subventionierung von Großunternehmen immer genau abzuwägen.“ Es solle keinen „Subventions-Blankoscheck“ geben.
TSMC und Infineon hatten erst kürzlich Investitionen in Milliardenhöhe in Dresden angekündigt.