marktbericht
Die Börsenbullen haben es nicht geschafft, den DAX am letzten Handelstag des Jahres noch weiter nach oben zu treiben. Mit einem kleinen Plus gaben sie sich zufrieden, der Leitindex hat ein gutes Jahr hinter sich.
Der Schlussstand des Jahres wurde bereits um 14 Uhr mit 16.752 Punkten markiert, am letzten Handelstag des Jahres wurde der Handel vorzeitig beendet. Damit der DAX ein kleines Tagesplus von 0,3 Prozent verbucht.
Das Jahreshoch bei 17.003 Punkten, das der DAX Mitte Dezember erreicht hatte, ist damit ein gutes Stück entfernt. Doch unter dem Strich steht ein Kurszuwachs von 20,3 Prozent. Gestartet warfare der Index bei intestine 14.000 Punkten. Nach wildem Auf und Ab hatte der DAX noch im Oktober unter 15.000 Zählern notiert, bevor dann eine bemerkenswerte Kursrally einsetzte.
Die 40 Schwergewichte im DAX haben zum Jahresschluss auch die Nebenwerte-Indizes hinter sich gelassen. Der MDAX der Titel aus der “zweiten Reihe” börsennotierter Unternehmen konnte mit rund acht Prozent deutlich schlechter performen. Auch der Nebenwerteindex SDAX kam mit plus 18 Prozent nicht ganz an den großen Bruder DAX heran.
Befeuert wurde die Börsenrally der vergangenen Wochen vor allem von Hoffnungen auf ein Ende der Zinsanhebungen durch die Notenbanken. In den USA geht die Erwartung um, dass die US-Notenbank Federal Reserve 2024 sogar gleich mehrere Zinssenkungen vornehmen wird. Niedrigere Zinsen machen festverzinsliche Anlagen wie Anleihen tendenziell unattraktiver und sorgen für eine höhere Nachfrage nach Aktien.
Vor allem die US-Indizes hatten daher in den vergangenen Handelstagen noch weitere Gewinne verzeichnet und teilweise sogar Rekordstände erklommen. Das Börsenjahr 2023 dürfte die Wall Avenue am Abend in der Nähe dieser Kursgipfel ausklingen lassen.
Die Zins-Perspektiven für den Euroraum sind Ende des Jahres weniger klar. Die deutsche Wirtschaft etwa warnt vor zu frühen Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). “Von übereilten Senkungen sollte die EZB Abstand nehmen”, sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, zur Nachrichtenagentur Reuters.
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit gibt einen vorsichtig optimistischen Ausblick für 2024. Denn im Dezember stieg das vom IAB ermittelte Arbeitsmarktbarometer erstmals seit quick einem Jahr Abwärtstrend wieder an. Es stieg um 0,4 Punkte auf 99,9 Punkte und liegt aktuell damit nur knapp unter dem neutralen Wert von 100. Der Index gilt als Frühindikator für die Arbeitsmarktentwicklung und basiert auf einer monatlichen Umfrage der Arbeitsagenturen.
Am Nachmittag notierte die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,1057 Greenback ebenfalls wenig bewegt. Die gestern noch erreichte Marke von 1,11 Greenback wurde allerdings wieder deutlich unterschritten. Entsprechend der unterschiedlichen Zinsaussichten in den USA und im Euroraum hatte der Euro sich gegenüber dem Greenback in den vergangenen Wochen deutlich verteuert.
Die Ölpreise haben ihre kleinen Gewinne aus dem frühen Handel wieder abgegeben. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 77,25 Greenback, ein Fass der US-Sorte WTI liegt bei 71,81 Greenback. Investoren behalten weiterhin die Lage im Roten Meer im Blick. Nach Angriffen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen hatten große Reedereien einen vorübergehenden Stopp dieser Routen angeordnet. Doch die Signale mehren sich, dass dieser bald aufgehoben werden könnte.
Unter den 40 DAX-Werten verbuchten die “gefallenen Engel” des Jahres die größten Gewinne am letzten Handelstag: Aktien des On-line-Modehändlers Zalando und von Siemens Vitality verbuchten klare Zuwächse. Mit Jahresverlusten von jeweils rund 30 Prozent haben die Titel den Anlegern allerdings in diesem Jahr keine Freude gemacht.
Autotitel wie Volkswagen oder Porsche gehörten heute zu den schwächeren Werten im DAX. Auf Jahressicht schnitten die Aktien ebenfalls deutlich schlechter ab als der DAX und verbuchten Verluste von zwei Prozent (Volkswagen) und acht Prozent (Porsche). Die BMW-Aktie konnte sich mit plus 21 Prozent als Branchen-Primus aus dem Börsenjahr bewegen.
Zu den stärksten Aktien im DAX zählten wieder einmal die Technologietitel Siemens und SAP, die 31, bzw. 44 Prozent seit Jahresbeginn zulegten. Die beiden Unternehmen gehören zu den 100 teuersten börsennotierten Konzernen der Welt: Der Softwarehersteller SAP landete nach Berechnungen des Beratungsunternehmen EY zum Stichtag 27. Dezember mit intestine 181 Milliarden Greenback Börsenwert auf Rang 61 (Vorjahr: 106).
Siemens kletterte mit einem Börsenwert von knapp 148 Milliarden Greenback nach EY-Angaben vom Freitag binnen Jahresfrist von Rang 115 auf Rang 88. Zum Jahresende 2022 warfare kein deutscher Konzern unter den High 100 platziert.
Deutlich größere Ausschläge als im DAX gab es in den Nebenwerte-Indizes. Die beste Efficiency mit 203 Prozent lieferte die Aktie der Versandapotheke Redcare Pharmacy. Auch die Papiere des Immobilienunternehmen TAG verdoppelten sich im Wert und gewannen rund 127 Prozent. Mit inzwischen rund 13 Euro ist die Aktie Ende 2023 dennoch nur halb so viel Wert wie vor zwei Jahren bei ihrem Höchststand. Schwächster MDAX-Wert warfare mit minus 46 Prozent die Aktie des Essenslieferanten Supply Hero, die auch schon einmal im DAX notierte.
Im Kleinwerte-Section SDAX schafften die Aktien des Biotech-Unternehmens Morphosys (plus 188) und der Beteiligungs-Gesellschaft Mutares (plus 105 Prozent) herausragende Jahres-Wertentwicklungen. Während die Mutares-Aktie auf ihrem höchsten Stand notiert, hat Morphosys bereits deutlich höhere Kurse von rund 120 Euro Ende 2019 gesehen. Derzeit ist der Titel intestine 34 Euro wert.