Pressemitteilung vom 25.11.2023
Der allgemein herrschende rztemangel ist auch im Westerwaldkreis sprbar. Viele Menschen bekommen keine Facharzttermine, sie finden keinen Haus- oder Kinderarzt. Um die rztliche Versorgung in der Area mittel- und langfristig zu sichern, hatte die Kreisverwaltung des Westerwaldkreises zu einem ersten Netzwerktreffen nach Montabaur geladen.
Westerwaldkreis. Unter den Teilnehmenden fanden sich Vertreterinnen und Vertreter der Verbandsgemeinden und der Krankenhuser sowie rztinnen und rzte aus dem Westerwaldkreis. “Dieser offene Austausch ist ein wichtiger Schritt, denn klar ist: Nur, wenn alle an einem Strang ziehen, kann etwas bewirkt werden”, betont die Erste Kreisbeigeordnete Gabriele Wieland.
Bei dem Netzwerktreffen wurde intensiv diskutiert, in welchen Bereichen derzeit die grten Herausforderungen liegen. So mache etwa die berladende Brokratie in den Praxen mit konstant drohenden Regressen die Niederlassung fr rzte zunehmend unattraktiver. Hinzu kme, dass sich immer weniger fr den lndlichen Raum entschieden und sich fr altersbedingt geschlossene Praxen oft keine Nachfolge fnde. Mehrfach verdeutlichten die Teilnehmenden zudem, dass die Budgetierung und die seit Jahren unvernderten Vergtungsstze ein Drawback darstellten. Auerdem seien die Voraussetzungen fr Weiterbildungsangebote zu komplex und die langen, unflexiblen Arbeitszeiten knnten nur schwer mit der greren Bedeutung von Work-Life-Stability vereinbart werden.
Gemeinsam wurden bei dem Austausch Ideen entwickelt, wie die Probleme bewltigt werden knnen. Miriam Kretz, Ansprechpartnerin fr rztliche Versorgung im Gesundheitsamt, erluterte dabei geplante Manahmen der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises. Neben der finanziellen Frderung von Niederlassungen stelle die Netzwerkarbeit einen wichtigen Bestandteil ihrer Arbeit dar. Geplant sei zudem ein neues Beratungsangebot, das sich an zugewanderte, auslndische medizinische Fachkrfte richte. Ziel ist es, diese beim Anerkennungsverfahren zur deutschen Approbation oder Berufserlaubnis zu untersttzen, sodass sie ihre rztliche Ttigkeit im Westerwaldkreis aufnehmen knnen.
Darber hinaus bereitet die Kreisverwaltung fr das kommende Jahr ein Mediziner-Camp vor, das sich an Medizinstudierende ab dem 5. Semester (bestandenes Physikum) richtet. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen sollen sie in der vorlesungsfreien Zeit die Berufsmglichkeiten und die Vorzge der Area entdecken knnen. Geboten werden interessante medizinische Workshops und Vortrge in Praxen, Krankenhusern und im ffentlichen Gesundheitsdienst. Kombiniert wird dies mit Erlebnistouren durch den Westerwaldkreis, um die Area vorzustellen und als mglichen neuen Lebensmittelpunkt zu prsentieren.
Bereits im Dezember 2021 hatte der Kreistag beschlossen, die Niederlassung und Neuanstellung von rzten im Kreisgebiet finanziell zu frdern. Dadurch sollte ein wirtschaftlicher Anreiz geschaffen werden. Im Jahr 2022 gingen daraufhin zwlf Antrge ein, die auch grtenteils bewilligt wurden. Weitere Antrge aus 2023 werden derzeit bearbeitet.
“All diese Manahmen sollen die rztliche Versorgung verbessern. Dabei gilt es, langfristig zu planen, denn schnelle Lsungen wird es aufgrund der allgemein schwierigen Scenario im medizinischen Umfeld nicht geben”, erklrt Gabriele Wieland.
Interessierte aus dem medizinischen Umfeld, die beim nchsten Netzwerktreffen am 13. Dezember dabei sein oder das Mediziner-Camp untersttzen mchten, wenden sich bitte an landmedizin@westerwaldkreis.de. (PM)
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