Bußgeldbescheide im Ausland können eine ganze Stange Geld kosten. In einigen Ländern wird jedoch Rabatt gewährt, wenn man schnell bezahlt.
Über einen Strafzettel freut sich mit Sicherheit kein Autofahrer. Besonders im Ausland kann es richtig teuer werden, weshalb man sich vor einer Urlaubsfahrt nicht nur über die Mautgebühren, sondern auch gründlich über die dort geltenden Verkehrsvorschriften informieren sollte. Teils drohen bei extremen Verstößen auch drakonische Strafen – wie etwa in Dänemark mit dem sogenannten „Wahnsinnsfahrt“-Gesetz: Begeht man dort beispielsweise eine deutliche Tempoüberschreitung, kann das Auto beschlagnahmt werden, wie kürzlich ein deutsches Ehepaar erfahren musste. In einigen Ländern gibt es jedoch sogar einen „Rabatt“ auf Bußgeldbescheide – und zwar in Höhe von bis zu 50 Prozent.
Bußgeld-Rabatt in Italien: Schnellzahler sparen bis zu 30 Prozent
Folgende Rabatte sind im Ausland möglich:
- Italien: Wer im Italien-Urlaub ein Knöllchen kassiert hat, sollte schnell sein: Zahlt man innerhalb von fünf Tagen, gibt es in den meisten Fällen einen Rabatt von bis zu 30 Prozent. Doch es geht auch in die andere Richtung: Wird der Bußgeldbescheid nicht innerhalb der in dem Bescheid genannten Frist von 60 Tagen beglichen, so verdoppelt sich laut bussgeld-info.de der zu zahlende Betrag.
- Frankreich: Auch Frankreich gewährt einen Rabatt, wenn man sein Bußgeld zügig begleicht. Die Höhe ist laut bussgeldkatalog.org von der Artwork des Verstoßes abhängig. Demzufolge ist bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von maximal 20 km/h eine Verringerung des zu zahlenden Betrags in Höhe von 45 Euro möglich: Statt 135 werden dann nur 90 Euro fällig. Auch bei der einzuhaltenden Frist, um den Rabatt zu erhalten, gibt es Unterschiede. So muss der Betrag dem Portal zufolge innerhalb von drei Tagen beglichen werden, wenn man vor Ort angehört wurde und direkt danach eine Zahlungsaufforderung erhalten hat. 15 Tage hat man Zeit, wenn man vor Ort über den Verstoß in Kenntnis gesetzt wurde und den Bußgeldbescheid per Submit erhalten hat. Bei einer automatischen Geschwindigkeitskontrolle (additionally durch einen stationären Blitzer) hat man nach Zustellung des Bescheids 30 Tage Zeit, den Betrag zu begleichen.
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Hoher Knöllchen-Rabatt in Spanien: Wer zügig zahlt, spart 50 Prozent
- Spanien: Einen besonders dicken Rabatt gibt es in Spanien. Laut ADAC werden 50 Prozent weniger fällig, wenn man die Bußgeldforderung der Behörden sofort – beziehungsweise innerhalb von 20 Tagen nach Zustellung des Bußgeldbescheids – bezahlt.
- Großbritannien: Bei bestimmten Verstößen ist auch in Großbritannien ein Rabatt von 50 Prozent möglich, wie bussgeldkatalog.de schreibt. Um diese Ersparnis zu erzielen, muss der Bußgeldbescheid innerhalb von 14 Tagen beglichen werden.
Grundsätzlich sollte man Knöllchen aus dem EU-Ausland besser nicht ignorieren – denn Strafen aus EU-Ländern können mittlerweile auch in Deutschland vollstreckt werden (in der Regel ab 70 Euro). Es gibt allerdings auch Fälle, in denen sich ein Einspruch gegen einen Strafzettel aus dem Ausland lohnen kann. Auf jeden Fall sollte man den Bußgeldbescheid beim Erhalt kritisch prüfen.