Movies drehen, in Kameras lächeln, mit der Group connecten – zahlreiche Influencer machen es vor. Doch wie realistisch ist der Traumjob Influencer?
Produkte testen, auf Veranstaltungen gehen, einen abwechslungsreichen Alltag haben – stet’s dabei das Smartphone, damit man die Kamera draufhalten und schnell posten kann, wenn etwas vermeintlich Spannendes passiert. In den sozialen Medien tummeln sich Influencer und Content Creatoren – auch Unternehmen setzen, um ihre Produkte zu bewerben, auf Instagram- oder TiKTok-Größen. Viele junge Menschen verbringen einen Großteil der Bildschirmzeit damit, Stars und Sternchen bei der Arbeit zuzusehen. Einige hegen den Wunsch, selbst in diese Arbeitswelt einzutauchen. Aber wie realistisch ist das?
Influencer und Content material Creatoren – ein Wirtschaftsansatz in Deutschland?
Versteckt sich das große Geld hinter Likes und Views, die man als Influencer oder Content material Creator bekommt? Wie Jugendliche in Deutschland das Thema wahrnehmen, hat Ökonomin Barbara Engels vom Institut der Deutschen Wirtschaft in einem aktuellen Report dargestellt. Sie hat anhand des JUNIOR-Schülerfirmenprogramms 2022/2023 herausgefunden, dass mehr als ein Fünftel der Befragten gerne Influencer sein würden. Für die nicht repräsentative Erhebung wurden 503 Schülerinnen und Schüler befragt. Die Mehrheit (77,3 Prozent) wäre nicht gerne Influencer.
Influencer oder Content material Creator: Was ist eigentlich der Unterschied?
Engels stellt in dem Report fest, dass die Begriffe Influencer und Content material Creator häufig synonym verwendet werden. Allerdings gebe es zwischen den Begriffen einen Unterschied. Influencer bewerben in der Regel Produkte anderer Unternehmen und regen damit einen Kaufimpuls bei den Followern an. In dem Zusammenhang ist unter anderem Reichweite entscheidend, damit Unternehmen mit dem Influencer zusammenarbeiten wollen. Content material Creatoren legen den Fokus, informiert Engels, eher auf die Produktion eines eigenen Inhalts.
Instagram, TikTok und Co: Wie viel Platz gibt es für Influencer?
Rund 41,7 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler gaben an, dass diese bis zu 150 Influencern folgen. Das bedeutet, dass die Auffassungsgabe des Zielpublikums begrenzt ist. Dies stellt angehende Content material Creatoren und Influencer vor eine Herausforderung. Denn will man von der Arbeit in den sozialen Medien leben, brauche man Follower. Engels stellt folgende Rechnung auf:
Internetnutzende können 150 Influencern folgen, jeder Infuencer braucht eine gewisse Followerzahl.
Wenn man als Influencer 20.000 Follower braucht, um sich zu etablieren, so könnten deutsche Internetnutzer rund 500.000 Influencer am Markt halten.
„Da es auch Influencer anderer Generationen und Influencer aus dem Ausland gibt, dürfte der Markt gesättigt sein“, sagt Engels gegenüber der FAZ. Eine andere Studie der Hochschule Göttingen besagt, dass rund die Hälfte aller Abiturientinnen und Abiturienten gerne Influencer wäre, informiert der WDR.
Kein „Firmensklave“ – für einen Bewerber aus der Generation Z ist die Work-Life-Balance wichtig. Was dahinter steckt.
Risiken beim Berufswunsch Influencer
Viele Influencer seien freiberuflich tätig, so Rebecca Wasinski von der Landesanstalt für Medien NRW im Interview mit dem WDR. Herausfordernd für viele Menschen in den sozialen Medien sei die Trennung von Berufs- und Privatleben. Das kann beispielsweise zu Überlastungen und Burnout führen. Das sah man in der Vergangenheit beispielsweise bei Louisa Dellert oder ‚Melina Sophie‘. Ein wichtiger Punkt ist ebenso die Selbst- und Fremdwahrnehmung. „Es ist nicht unbedingt immer leicht, mit den Meinungen anderer Menschen umzugehen, besonders dann, wenn das nicht nur Meinungen sind, sondern man beleidigt wird oder Hasskommentaren ausgesetzt ist“, sagt Wasinsiki dem WDR.